Es geht um das liebe Geld und wer für was zuständig ist, wenn es um die Arbeit im queeren Bereich geht. Diese Aspekte standen im Zentrum des Austauschs zwischen dem Vorstand von LimBUNT und dem queer-politischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Florian Schneider. Gemeinsam mit Jana Jeuck und Tobias Eckert (beide SPD) besuchte er LimBUNT in den Räumlichkeiten der Kulturenwerkstatt Limburg, die der Verein seit seiner Gründung regelmäßig nutzen darf.
Nach der Gründung des LimBUNT e.V. wurde schnell klar, dass es einen hohen Bedarf an queeren Angeboten in der Region gibt. Dabei geht es aber nicht nur um gesellige Veranstaltungen, die die Community zusammenbringen. Vor allem der Bedarf nach Beratungsangeboten und Vernetzung verschiedener Institutionen, die mit queeren Menschen in Kontakt kommen, stellte sich schnell heraus. Als Verein, der nun seit knapp einem Jahr existiert sind das viele Herausforderungen auf einen Schlag. „Bei den vielen Anfragen, die uns in den ersten Monaten erreicht haben, war es nicht immer einfach zu entscheiden, in welche Richtung wir nun zuerst gehen wollen,“ stellt Robert Kleinmichel (Vorsitzender) fest.
Im Austausch mit Florian Schneider wurde deutlich, dass nicht alle Aufgaben auch wirklich von jedem queeren Verein wahrgenommen werden müssen. Beispielsweise kann für Beratungsangebote auch das LSBT*IQ-Netzwerk Mittelhessen herhalten, dass viele Angebote bündelt. Dorthin können Beratungsstellen ihre Angebote und Termine senden, damit sie zentral zugänglich sind. Monatliche Newsletter geben außerdem einen Überblick darüber, was in der Community gerade los ist. Aber auch Städte verwalten eigene Netzwerke und organisieren die Arbeit vor Ort. So hat Wiesbaden eine Koordinierungsstelle, die im regelmäßigen Austausch mit den Gruppen vor Ort steht.
Aber nun zum lieben Geld. Die Finanzierung der verschiedenen Angebote eines Vereins stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Derzeit sind wir in der Situation, dass wir dank des Förderprogramms „Queere Jugendliche im ländlichen Raum“ unsere Jugendgruppe Prisma ausbauen können. Diese wird im August erstmals an zwei Abenden stattfinden können. Im März 2024 läuft diese Förderung jedoch aus. Im Anschluss daran müssen neue Finanzierungsquellen her, damit Bestehendes nicht wieder eingestellt werden muss. Der Hinweis auf den APAV 2.0 (Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt) könnte an dieser Stelle die Rettung sein. Es soll künftig nämlich mehr Geld zur Verfügung stehen, das für Projekte dieser Art genutzt werden kann.
Florian Schneider stellt klar, dass, wenn es nach der SPD geht, Förderungen nicht alleine Projektbezogen verteilt werden sollen. Angebote, die sich etabliert haben und sich als gute Sache herausstellen, sollen die Möglichkeit erhalten, dauerhaft gefördert zu werden. Die aktuelle Situation stellt sich nämlich so dar, dass viele Projekte nach der Förderperiode eingestellt werden müssen oder ein etabliertes Angebot unter neuem Namen und neuer Konzeption wieder von vorne beginnen muss. Damit ist niemand wirklich glücklich.
Für uns als Verein ist der Austausch mit politischen Parteien und Gruppierungen wichtig. Sie sind für uns eine gute Möglichkeit, Informationen zu politischen Veränderungen von dort zu erhalten, wo sie entstehen. Gleichzeitig haben wir damit die Gelegenheit unsere Perspektive direkt einzubringen und den Entscheidungsträger*innen mit auf den Weg zu geben. Tobias Eckert und Jana Jeuck sind außerdem Mitglieder bei LimBUNT und bleiben damit im ständigen Austausch mit uns als Verein, um unsere Themen in die Landespolitik zu tragen.